Die Klassen 7b und 7d sahen das Theaterstück "Vergissmeinicht"

Eine banale Situation: den Dachboden aufräumen, um ein wenig Platz zu schaffen. Natürlich wirft man da den einen oder anderen Blick in die umherstehenden Kartons und in die jeweiligen Familiengeschichten. Diese Idee griff Gabriel Schöttel in seinem Theaterstück auf, das am 20.03.2024 in der Stadthalle aufgeführt wurde.

Zwei Geschwister entdecken in den Kartons ihrer Großeltern und Urgroßeltern Teile der elsässischen Geschichte und verstehen Stück für Stück, was es hieß, plötzlich auf „Feindesseite“ gegen das eigene Land kämpfen zu müssen. Wehrt sich die Mutter auch zunächst gegen gewisse Wahrheiten, so muss auch sie eingestehen, dass es in ihrer Familie nicht nur Widerstandskämpfer gab.

Nach und nach wird mit festgefahrenen Ideen aufgeräumt, werden Details beleuchtet und werden Dinge an den richtigen Platz gestellt, sodass am Ende ein Bühnenbild entsteht, das ein geordneten Überblick bietet, allerdings auch noch Platz für die Geschichten lässt, die nicht erzählt werden konnten. Dafür zeugen Videoaufnahmen von verschiedenen deutschen Kriegsgräberstätten davon, wie unendlich die Suche nach Einzelschicksalen sein kann. Erleben die einen diese Ruhestätten voller Frieden, wirken sie auf andere bedrückend.

Und so wurde das Theaterstück von den Schülerinnen und Schülern auch unterschiedlich aufgenommen. Einigen fehlte noch der Bezug zu diesem Thema, anderen gelang es schon besser, sich in die jeweiligen Personen hineinzuversetzen. Geholfen hat sicherlich der Vorbereitungsworkshop, zu dem die Theaterpädagogin Kira Wladarz in die 7d kam: Dort konnte sie mit der Klasse das Thema bearbeiten und die Schülerinnen und Schüler selbst in die Situation bringen, auf unliebsame Fragen Antworten finden zu müssen.

(Cha)