Alle Wege führen nach Rom, aber noch viele mehr nach Kehl.

Ganz nach dem Motto „Alle Wege führen nach Rom“, aber der mit der Bahn ist der beste, führte es den Lateinkurs der 9. und der 10. Klasse Ende Februar nun endlich in die Hauptstadt des römischen Reiches. Tandem! Denn lange wurde im Unterricht von der Reise geträumt, die Tage, sogar die Stunden wurden gezählt. Und so war die Freude groß, als die Gruppe am späten Abend nach einer langen, aber recht entspannten Bahnfahrt von der Schwestergemeinschaft der Pallottinerinnen im caput mundi herzlich begrüßt wurde.

In einer Woche konnten die Lateinschüler alle Bauwerke bestaunen, die sie sonst nur aus ihrem Buch kannten. Neben den Klassikern wie dem Kolosseum, dem Forum Romanum oder dem Pantheon konnten sie sich ebenfalls einen Überblick über die vielfältige Architektur und Geschichte der Stadt verschaffen. Dank unseres ortskundigen Lehrers (grazie mille, signore Fink!) wurde die Fahrt nicht nur eine Reise in die Antike. Und so war es auf der Rückfahrt gar nicht mehr tragisch, als wir unerwartet in Wien landeten anstatt in München, denn wir sind alle zwischenzeitlich zu wahren Bus- bzw. Bahnspezialisten geworden.

Durchschnittlich 20 000 Schritte am Tag sind wir gelaufen, haben gelernt, uns in einer großen Stadt zurechtzufinden, haben das italienische Essen und den italienischen Espresso genossen. Viele neue Eindrücke haben wir gewonnen und werden immer wieder gerne an diese besondere Woche zurückdenken.

Montag

Heute war unser erster Tag in Rom. Um uns einen Überblick über die Stadt zu verschaffen, haben wir nach einem ausgewogenen Frühstück einen ausgiebigen Stadtrundgang gemacht. Leonie, Muriel und Karelle haben zu einzelnen Sehenswürdigkeiten die Geschichte erzählt.

Als erstes haben wir die Porta Maggiore, die Teil eines Aquäduktes war, besichtigt, die im Laufe der Woche zu unserem Startpunkt für alle Exkursionen werden sollte, da dort die Straßenbahn losfährt, die uns ins Zentrum brachte. An diesem Tag sind wir aber zu Fuß an allen bedeutenden Bauwerken vorbeigelaufen: Kolosseum, Forum Romanum, der kapitolinischen Lupa, dem Trevi-Brunnen und der Spanischen Treppe. Nur um einige zu nennen. Wir haben ebenfalls viele Kirchen besucht und dabei viel gelernt. Jede Kirche war beeindruckender als die vorherige. Die Architektur und Dekoration der Kirchen waren jedes Mal erstaunlich. Zum Beispiel hat uns die Basilika San Giovanni Laterano (eine der fünf Papstbasiliken Roms) mit ihren 12 gigantischen Marmorstatuen der Apostel, die links und rechts entlang des Kirchenschiffs in ihren Nischen standen, beeindruckt. Danach haben wir uns immer mehr der Innenstadt genähert und sind an der Spanischen Treppe angelangt, die für uns Lateiner mit ihren 138 Stufen ziemlich herausfordernd war. Aber unserer Lehrer wollten, dass wir sie erklimmen. Die vielen Luxusläden in der Nähe konnten uns doch schließlich doch noch aufmuntern.

Als der Tag sich langsam dem Ende neigte und wir fast jede Sehenswürdigkeit der Stadt, wie z.B. das Pantheon, das Forum Romanum von oben, die Piazza Navona (die früher ein Circus war) gesehen hatten, haben wir zusammen in einem für Rom typischen Restaurant im schönen Viertel Trastevere zu Abend gegessen. Es gab Pizza, Pasta, Tiramisu und noch viel mehr.

Nach diesem langen Tag wollten wir nur noch zurück in unsere Unterkunft und haben deshalb die Straßenbahn aufgesucht. Im "Hotel" waren wir alle super erschöpft und hatten schmerzende Füße, doch am Ende des Tages waren sie es wert für all die schönen Aussichten und Erlebnisse gelitten zu haben.

Karelle, Muriel, Leonie und Myriam

Dienstag

Wisst ihr wie groß das Kolosseum ist? Wir schon, denn wir haben am Dienstag mit unsererLateinklasse das Kolosseum, den Palatin und das Forum Romanum besichtigt. Wie immer haben wir zuerst im Versammlungsraum das Programm für unseren Tag besprochen. Als wir losgehen wollten, gab es dennoch Schüler,die sich verspäteten. Das Forum Romanum war unsere erste Haltestelle. Das Forum war der Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens im alten Rom. Dort befinden sich mehrere Tempel der römischen Götter, die wir anhand einer Foto-Rallye ausfindig machen sollten. Anschließend gingen wir zum Palatin, der sich über dem Forum Romanum befindet. Der Palatin ist einer der sieben Hügel Roms. Er zählt als ältester und als der am frühesten bewohnte Teil der Stadt. Auf dem Palatin haben wir ein Picknick auf einer Wiese gemacht mit ein paar typischen italienischen Köstlichkeiten, wie z.B. Mozzarella mit Pesto, Oliven, prosciutto und panini. Lecker! Nach dem Essen sind wir zum Kolosseum gegangen, um es diesmal von innen zu besichtigen. Das Kolosseum ist das größte der im antiken Rom erbauten Amphitheater, der größte geschlossene Bau der römischen Antike und weiterhin das größte je gebaute Amphitheater der Welt. Das Kolosseum diente als Austragungsort zumeist höchst grausamer und brutaler Veranstaltungen, die von den Mitgliedern des Kaiserhauses ausgerichtet worden waren.

Nach diesem kulturellen Teil hatten wir bis zum Abend Freizeit. Manche hatten sich verlaufen oder sind zu spät gekommen, dennoch war es eine Erfahrung. Am Abend saßen wir noch ein bisschen zusammen und dann ist jeder auf sein Zimmer gegangen. Einige haben sich noch in den Zimmern getroffen und haben bisschen gequasselt bis wir alle müde wurden. Das war unser schöner Tag in Rom.

Zahraa und Sara

Mittwoch

Nach einer anderthalbstündigen Fahrt befanden wir uns an diesem Morgen in der ehemaligen Hafenstadt Ostia Antica, die gleichfalls das Handelszentrum des antiken Rom war. ,,Damit ihr hier nicht nur herum latscht, habe ich euch Aufgaben mitgebracht!' Das war unser Willkommensgruß von unserer Lateinlehrerin Frau Sapeta. Daraufhin „latschten" wir mit einem Fragebogen durch 100 Hektar Ruinen. In einer dieser Aufgaben mussten wir z.B. eine Szene aus dem Alltag nachstellen. Hierzu sollten wir uns ins Theater begeben oder das thermopolium (Gaststätte) suchen. Was gäbe es besseres als etwas zu unternehmen, dass wir sonst nicht machen dürfen? Unsere Gruppe inszenierte also einen Kampf im noch gut erhaltenen Theater mit einer Menge Zuschauer.

Zu picknicken war uns in Ostia laut den Regeln nicht gestattet, aber das schreckte doch unsere vorbildlichen Lehrer nicht ab, weswegen sie sogar den Forumsplatz zur Essensaufnahme aussuchten. Und so hieß es auf einmal: „Achtung! Wächter! Versteck dein Brötchen, Emilia" und schon war das Problem beseitigt und die Wächterin zog davon und wir genossen bei einigen Sonnenstrahlen unser italienisches Picknick. In Ostia gibt es außerdem viele Thermenanlagen, Speicher, Wohnhäuser, Tempel, eine Schule und sogar öffentliche Latrinen zu sehen.

Da die Mehrheit nicht mehr an den Strand wollte, entschieden wir uns dafür, ein Eis essen zu gehen. Danach hatten wir noch Zeit zur freien Verfügung. Einige gingen zur Unterkunft zurück, andere zog es direkt wieder in die Straßen Roms, wo wir zu Abend aßen und den Abend ausklingen ließen. Und so endete ein weiterer toller Tag in Rom voller Erinnerungen und schöner Momente. Nun warten wir vergeblich auf einen der Busse und hoffen nicht zu spät zu kommen…

Hala und Felix

Donnerstag

Wir haben den Tag mit einem Besuch im Pantheon begonnen. Das Pantheon war ein Tempel, der allen römischen Göttern gewidmet war. Nach einer halben Stunde Freizeit haben wir uns auf den Weg zum Vatikan gemacht, wo wir nach langem Warten den Petersdom von Innen bewundern konnten. Dann haben Frau Sapeta, Herr Fink und Felix noch die 551 Stufen auf sich genommen, um auch noch die Aussicht auf die Stadt von der Kuppel vom Petersdom sehen zu können, während der Rest es vorzog auf dem Petersplatz zu Mittag zu essen.

Nachdem der Bus Nr. 660 (die italienischen Busse sind nicht wirklich zuverlässig) auch endlich aufgetaucht war, begaben wir uns am Nachmittag zu den Katakomben von San Sebastian.

Dort erhielten wir eine Führung durch die alten christlichen Gräber, die immer außerhalb der Stadtmauer Roms lagen. Anschließend durften wir uns noch in der Kirche bei den Katakomben umsehen, bei der interessante religiöse Themen aufgegriffen wurden.

Nach ein paar Stunden Freizeit war es auch schon Zeit für das Abendessen. In einem schönen Restaurant am Tiber im Testaccio-Viertel verbrachten wir dann bei Pizza und Pasta das gemeinsame Abschlussessen unserer Romfahrt.

Emilia, Maja, Kira und Tugçe

Freitag

Wir haben unseren Tag, wie auch die bisherigen Tage, mit einem gemeinsamen Frühstück um 8:00 Uhr begonnen. Danach ging es noch hoch hinaus auf den Aventin-Hügel, bevor wir uns auf den Weg zu den Caracalla-Thermen machten. Dort angekommen bekamen wir spezielle Brillen für einen virtuellen Rundgang, aber leider wollte das Wetter nicht mitspielen und es hat heftig angefangen zu regnen, weshalb wir unseren Aufenthalt dort frühzeitig beenden mussten. Die meisten haben sich auf den Weg zurück zum Kloster begeben, um sich umzuziehen. Danach konnten wir den letzten Nachmittag in Rom frei gestalten. Wir sollten uns alle wieder um 18:30 Uhr im Kloster einfinden, damit wir rechtzeitig unseren Nachtzug Richtung Kehl erreichen konnten. Viele waren sogar schon früher da, um beim Supermarkt nebenan noch Proviant für die lange Rückfahrt zu kaufen. Um 19:20 Uhr machten wir uns gemeinsam auf den Weg zum Bahnhof; dort angekommen stiegen wir in unseren Zug (20:20 Uhr) ein. Wir fuhren die ganze Nacht hindurch und bemerkten erst am frühen Morgen, dass unser Zug nicht wie geplant nach München fuhr, sondern nach Wien. Und so landeten wir auf Umwegen in der österreichischen Hauptstadt. Schließlich ist es uns aber gelungen, wieder den richtigen Weg einzuschlagen und Richtung Salzburg zu fahren, von wo wir unsere Rückreise fortführen konnten. Wir kamen nicht wie geplant um 15:20 Uhr in Kehl an, sondern um 22 Uhr in Offenburg, was aber kein Problem darstellte. Alles in einem war es eine aufregende Reise, wenn auch mit ein paar Komplikationen, welche aber unsere Lehrer, für die wir sehr dankbar waren, hervorragend bewältigt haben.

Elissa, Elisa und Lejla